Kanada
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Allerhand Tiere im Terra Nova Nationalpark

Am gestrigen Abend verschlug es mich spontan in den Terra Nova Nationalpark. Der Park liegt auf dem Highway richtung Westen, man fährt unweigerlich 40km hindurch. Ich entschied mich hier einen Abstecher zu machen.

No turning Back – es gibt kein zurück mehr !

Aufgrund des fehlenden Auspuffs, mit ordentlich Sound unter der Kiste und dem Drang weiter zu kommen, orientierte ich mich doch gen Westen und fuhr in den Terra Nova Nationalpark. Ich hatte 40km zeit mir einen Rastplatz auszuwählen, ich fuhr kurz nach Charlottetown, wurde jedoch nicht fündig. Die vermutete Toilette war eine Umkleidekabine. Ich bemerkte auch jeglicher Aufenthalt ohne Nationalpark Permit war nicht gestattet und ich war erleichtert als ich das Hinweisschild des Nationalpark Visitor Centers sah. Also fuhr ich ein, Center war geschlossen und ich entschied hier zu übernachten und mir am Morgen meine Erlaubnis zu holen. Das Visitor Center war prima ausgestattet mit Duschen,WC und WLAN. Auf dem stockdunklen und verlassenen Parkplatz traf ich nur auf ein weiteres Pärchen die ebenfalls die Chance zur Übernachtung nutzten. Nebenbei nutzte ich die Gelegenheit noch schnell hier am Blog zu werklen.

Der frühe Vogel … steht im Regen

Da ich mir keine Wanderroute geplant habe und die Regenwolken hier im Osten der Insel seit Tagen tief in den Bergen hängen wie die Baggypants von Kris Kross, habe ich mir keinen Wecker gestellt, Sonntag Style. Das sanftmütige zuschlagen der umliegenden Autotüren holte mich jedoch pünktlich um 10:00 Uhr zur Öffnung des Visitorcenters aus meinen Träumen und ich machte mich in die Spur(rinne) um meinen kostenlosen Discovery Pass (Nationalpark Erlaubnis) zu besorgen, mit dem ich bis Ende 2017 kostenfrei jeden Nationalpark im Land besuchen kann. Während ich mir kurz von der freundlichen Rangerin die passende Wandertour erklären ließ, klärte sich draußen der Himmel auf und kurz darauf machte ich mir mein Frühstück klar. Der delizöse Geruch des Espressokochers am „Morgen“ war eine Wohltat eines jeden Besuchers, welche mit prüfenden Blick meiner Bett-Tisch-Regal-Holzkonstruktion und freundlichem Gruß den Wagen passierten. Zwei reife Damen aus Calgary hielten noch kurz für einen Smalltalk und waren traurig das Sie sowas nicht in meinem Alter gemacht hatten.

Espresso to Go am 4runner

Buckley Cove Trail über Goodwiddy Path zum Blue Hill Pond

Gepackt, geschnürt und gesättigt zog ich los auf die erste Wandertour im Nationalpark allein. Keine 5 min später hatte ich das erste Hörnchen vor der Linse, wie es sträflich Raubbau am Forst betrieb.

Hörnchen frisst frische Tannensprossen

Wie allgemeingültig in Kanada wird es bei einem Hörnchen nicht bleiben, selbes gilt übrigens auch in Frankreich. Die Reise auf dem Buckley Cove Trail durch den seelenruhigen Wald führte mich entlang der Küste des Newman Sound Fjordes auf einem schmalen Trampelpfad bis zum Campingplatz auf der hälfte des Wanderweges. Dort gab es eine kleine Mittagspause und etwas Regen am See. Daraufhin machte ich mich gestärkt auf den Rückweg über den Goodwiddy Path. Die stille im Wald ist atemberaubend. Wenn man kurz inne hält und sein Umfeld betrachtet. Ab und zu hört man kurze Flügelschläge der kleinen Singvögel, oder die lauten Rufe der Hörnchen, jedoch liegt über allem eine absolute Ruhe. Das ist gut denn die Vielfalt an Farben und Flora ist so schon überwältigend. Unberührter Wald, abgestorbenes Gehölz welches sich gegenseitig bedeckt, kräftige Nadelbäume eine Vielzahl an Pflanzen und Moosen, ein sattes Grün um mich herum.

Nach kurzer Zeit auf dem Goodwiddy Path bemerkte ich etwas großes unmittelbar vor mir im tiefen Gestrüpp, Schrecksekunde, kurzes beobachten und ich stellte fest das ich gerade eine Elchkuh (Moose) beim futtern beobachte. Nachdem mir das Herz wieder an die rechte Stelle rutschte, klemmte ich mich hinter die Kamera, doch der Autofokus traf nicht in dem Unterholz. Ich versuchte manuell scharf zu stellen, und als ich die Entfernung eingestellt hatte war sie nicht mehr zu sehen. Ich hörte nur noch Äste brechen und sumpfiges Patschen von ihrer jedoch sehr ruhigen flucht. Die Elche sind hier nicht gerade Menschenscheu, da ich mich eigentlich bemerkbar gemacht habe auf dem dichten Stück.

Mit dieser Erfahrung machte ich mich über den Blue Hill Pond (See) auf den Rückweg von meinem kleinen 9km Hike.
Um mir einen Überblick zu verschaffen besuchte ich noch den Ochre Hill Aussichtspunkt. Auf dem Turm zur Waldbrandkontrolle konnte man über den gesamten Park schauen.

10 Kommentare

  1. Lilli sagt:

    Soooo tolle Fotos und fantastisch geschrieben!
    „Ich… Bin dein größter Fan!“
    Danke fürs Teilhaben lassen. Ich drück dich ganz fest. Lilli

  2. ursula schoelzel sagt:

    Hallo Flo, ganz toller Bericht, freuen uns etwas von dir zu hören. Schicke weitere Infos u. Fotos von deinen Erlebnissen in die Heimat. Wir möchten mit dabei sein. Alles gute für dich, passe auf dich auf in der Wildnis. Herzlichst von Oma u.Opa

  3. Kathrin & René sagt:

    Wir sind begeistert! Großartig geschrieben und geniale Bilder. Schön, dass du es uns zeigst.
    Ps: autofokus… 😛

  4. Chris sagt:

    Echt toller Bericht und schöne Wetterbeschreibung 😀 Du hast wenigstens nen Elch gesehen, wir hatten da kein Glück :\

    • Harriz sagt:

      Das ist schade. Bei mir sind es sechs bis jetzt. Aber die meisten bei Nacht auf der Straße. Das waren alles jetzt nicht so die Traumbegegnungen. Ich brauch hier mal nen Elchcounter 🙂

  5. Lehmi sagt:

    Hey mein Explorer! Absolut faszinierend was du so erlebst. Deine Berichte sind spannend und lustig geschrieben. Die Bilder haben zwar etwas viel Farbe,aber wahrscheinlich ist es wirklich so wunderschön;-)! Bitte halte uns weiter auf dem Laufenden. Es grüßt Onkel Lehmi ?

    • Harriz sagt:

      Ja, die Farben sind ungefähr so wie man es mit dem Menschenauge sieht. Beim Entwickeln der Bilder habe ich das angepasst. Das Original ist etwas matschiger da die Kamera ein größeren Dynamikumfang aufnimmt. Grüße

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